
Verbindungen zerschlagen, die Erste: Das zerstörte Germania-Verbindungshaus am Jenaer Markt nach alliierter Bombardierung im 2. Weltkrieg
Die pflichtschlagende „Jenaische Burschenschaft Germania“ ist ein antifeministischer Männerbund, der neben der „Alten Burschenschaft auf dem Burgkeller Jena in der DB“, über die wir bereits ausführlich berichteten, als Kaderschmiede der extremen Rechten in Jena fungiert. Zahlreiche AfD- und JA-Kader sind Mitglieder in der Verbindung und prägen diese. Mit Tim Beutler und Alexander Claus kandidieren aktuell auch zwei Alte Herren der Germania für die AfD für den Thüringer Landtag. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gibt es aktive und ehemalige AfD-Landtagsabgeordnete, die Germania-Mitglieder sind. Im Vergleich zur Burgkeller-Burschenschaft kann sich die Germania auf ein deutlich größeres Netz an „Alten Herren“ stützen, die in zahlreichen einflussreichen Positionen in Politik und Wirtschaft sitzen. 2022 erlebte die Germania einen internen Eklat, als deren damaliger Sprecher Henning Eggers andere Burschen beim Germania-Stiftungsfest mit „Guten Morgen und Sieg Heil“ begrüßte. Sichtbare Konsequenzen hatte dieses Verhalten für Eggers keine. Verbindungen zu den Neonazi-Burschenschaften Burgkeller und Normannia Jena pflegt die Germania ebenfalls, wie u.a. deren Teilnahme an einer „Pro Patria Suite“ zwischen den beiden Verbindungen im August 2020 in Jena-Maua zeigte. Inzwischen bewegen sich Germania-Burschen nicht nur in AfD-Netzwerken, sondern sind auch bei den „Identitären“ und weiteren Neonazi-Gruppen aktiv. Trotz der gesellschaftlichen Gefahr, die von der Germania ausgeht, wird sie aus Lokalpatriotismus und Standortmarketing bis heute von der Stadtverwaltung umgarnt und öffentlich geehrt. Weiterlesen