14.05.2022: „Identitäre“ Rapper zu Gast bei „Blood & Honour“-Aktivist in Naumburg

NDS-Ankündigung zum Konzert in Naumburg am 14.5.2022 (Bild: Instagram)

Morgen Abend findet in Naumburg ein Konzert vom „Neuen Deutschen Standard“ (NDS) statt. Die rechten Rapper aus der Lausitz halten den genauen Veranstaltungsort geheim. Wie durch Recherchen nun bekannt wurde, wird das Konzert im Gewölbekeller der altbekannten Nazikneipe „Lokal 18“ stattfinden. Das „Lokal 18“ hat seinen Namen und Design nicht bloß beim rechtsterroristischen Netzwerk „Combat 18“ abgekupfert: Der Betreiber Andreas Segieth zählt seit rund zwanzig Jahren zur Thüringer Struktur von „Blood & Honour“ (B&H), die sich in früheren Jahren zur Strömung von „Combat 18“ bekannte. Segieth ist auch Teil der neueren Tarnstruktur des verbotenen Netzwerks B&H, die als „28 Crew“ auftritt. Daneben ist er bestens mit „Der Dritte Weg Burgenlandkreis“ vernetzt. Die vorgeblich „patriotischen“ Rapper von NDS belegen damit ein weiteres Mal, dass kein Blatt zwischen sie und die militante rechte Szene passt.

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Nach Angriff auf Pfarrer: Strike Back Shop von Fabian Kellermann in Apolda durchsucht

Fabian Kellermann im Strike Back Shop Apolda

Fabian Kellermann im „Strike Back Shop“ Apolda

Nachdem Apoldaer Neonazis am 15.11.2020 einen Pfarrer auf dem Apoldaer Friedhof angegriffen hatten, führte die Polizei am 09.03.2021 eine Hausdurchsuchung bei einem Beschuldigten durch. Bei der Durchsuchung seiner Privat- und Geschäftsräume wurden demnach Datenträger, unzulässige Feuerwerkskörper und T-Shirts mit illegalen Motiven sichergestellt. Was aus der Meldung nicht hervorgeht: Die Durchsuchung richtete sich gegen eine Schlüsselfigur der Apoldaer Naziszene und Inhaber des Szeneladens „Strike Back Shop“ im Apoldaer Stadtzentrum (Ackerwand 17), Fabian Kellermann. Hiermit soll noch einmal kurz seine politische Vita und Relevanz für die militante Naziszene dargestellt werden.

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Wo Kameradschaft groß geschrieben wird – Neonazis in Apoldaer Sportvereinen

v.l.n.r.: Martin Wagner, Marcel Reibe, Stephan Trautvetter (KSC Apolda), Florian Werner (VfB Apolda), André Groth, Robert Hoyer, Marcel Buhe (schw. Cap), Robert Wegner (rechter Bildrand) im Herbst 2019 in der Vereinskneipe des VfB Apolda (Foto: Soziale Medien)

Neonazis gehören in Apolda zum Stadtbild und stehen in der Mitte der Gesellschaft. Da mag es kaum noch überraschen, dass sie auch in örtlichen Sportvereinen bestens integriert sind. Sie spielen in den Männermannschaften vom VfB Apolda und BSC Aufbau Apolda, trainieren Kindergruppen im Ringen beim KSC Deutsche Eiche oder produzieren Werbefilme für den Lokalsport. Seit der Veröffentlichung zur Kampfsportschule Jena-Apolda im Herbst 2019 wurde auf diesem Blog ausführlich dargelegt, welche gefährlichen Strukturen sich in Apolda ungestört etablieren konnten. Den Verantwortlichen dürfte dieses Problem selbst ohne Lektüre eines Rechercheblogs bekannt sein. Anders ließe sich nicht erklären, warum der VfB Apolda auf Facebook-Bildern ihres Fußballers und Vereinsrepräsentanten Florian Werner Tattoos verpixelt. Den verbotenen SS-Totenkopf wollte man dann doch nicht zeigen.

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Szene-Models, Kameradschafterinnen und rechte Geschäftsfrauen: Loco Artista Neueröffnung in Apolda

Zukünftiges Loco Artista Studio in der Käthe-Kollwitz-Str. 3 in Apolda (Foto: Rechercheportal Jena-SHK)

Was in Jena nicht gelang, soll nun in Apolda verwirklicht werden. Unter dem Namen Loco Artista gab es bereits bis 2018 ein von Neonazis betriebenes Tattooostudio in Jena. Die Wiedereröffnung mit den neuen EigentümerInnen, Jeffrey Weißenborn und Theresa Szymocha, wurde aufgrund von Veröffentlichungen zu deren neonazistischen Kontakten und darauffolgender Proteste im Sommer 2020 verhindert (frühere Artikel dazu 1, 2, 3, OTZ). Jeffrey Weißenborn hat mittlerweile in der Stauffenbergallee 30 in Erfurt ein neues Studio. Seine Partnerin Theresa Szymocha kündigte nun an, in Kürze mit Weißenborns Schwester, Jaimie Weißenborn, in Apolda ein weiteres Loco Artista Studio zu eröffnen. Wir legen nun weitere Belege für Szymochas Einbindung in die organisierte Kameradschaftsszene in Apolda vor. Auch ihre Geschäftspartnerin Jaimie Weißenborn ist keine Unbekannte hinsichtlich ihrer Verbindungen zu Neonazis: Sie gehört nicht nur zu einem Freundeskreis weit vernetzter örtlicher Neonazis, sondern trat, genau wie Theresa Szymocha, schon als Model für den Apoldaer Neonazi-Versandhandel Nordrausch auf. Zudem eröffnet das Studio im Wohnhaus einer altbekannten Rechten. Die Neueröffnung des Tattoostudios erweitert somit das Netzwerk der extrem rechten Szene um ein weiteres Objekt in Apolda.

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12 Jahre anonyme Hetze und NS-Verherrlichung – Wer steckt hinter der Apoldaer Rechtsrockband „12 Golden Years“?

12 Golden Years 2018 auf Facebook: (v.l.n.r.) Stefan Rose, Dani Bürdek, Christoph Walther, Christoph Wolter, Florian Ritschel (Bild: Facebook)

Schon der Name ist Programm: ‘Golden’ seien die Jahre von 1933-1945 gewesen, wenn es nach den Hassmusikern aus Apolda und dem Weimarer Land geht. Um keine Zweifel aufkommen zu lassen, gaben sie sich den Beinamen ‘Hate Orchestra’. Die bis heute aktive Gruppe wurde 2008 von Mitgliedern der Kameradschaft Apolda und Nazis aus ihrem Umfeld gegründet. In ihren Liedern und Videos verherrlicht die Band den Nationalsozialismus und verbreitet antisemitische Hetze. Trotz der wenigen veröffentlichten Alben und weitgehend szeneintern beworbenen Konzerten ist die Band eine gewisse Größe in der regionalen Rechtsrockszene. Dies liegt nicht zuletzt an einer Vielzahl von Liveauftritten und ihrer engen Bindung an die bundesweit bedeutende Nazi-Kultband Radikahl, deren Frontmann Manfred Wiemer im Weimarer Land lebt. Die Apoldaer treten im In- und Ausland auf und pflegen dabei Kontakte in militante rechte Netzwerke. In ihren wenigen Videos und Fotos legt die fünfköpfige Band Wert auf Anonymisierung ihrer Mitglieder. Im Rahmen kontinuierlicher Recherchen zur Neonaziszene in Apolda konnten die Bandmitglieder identitfiziert und weitere Hintergründe aufgeklärt werden. Weiterlesen

Update: Erster Rückzieher bei Loco Artista in Jena

Die Nachbarschaft von Loco Artista ist nicht begeistert von der Eröffnung (Foto: Rechercheportal Jena-SHK)

Rückzug von „Resi Ink“

Resi Ink und der Apoldaer Neonazi André Groth

Nachdem wir am 07.06.2020 über die Wiedereröffnung des von Neonazis betriebenen Tattoo-Studios „Loco Artista“ im Jenaer Süd-Kiez informiert hatten, zeigt sich bereits erste Wirkung bei den BetreiberInnen: „Resi Ink“ hat im Netz angekündigt, die Pläne für Jena aufgrund des antifaschistischen Protests zu verwerfen und bis Jahresende in Erfurt weiterzuarbeiten.

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Loco Artista – Wiedereröffnung eines Nazi-Tattoostudios in Jena

In der Schleidenstraße 25 im Jenaer Südviertel soll ein neues Tattoostudio unter dem Label „Loco Artista“ eröffnet werden. Jeffrey Weißenborn und seine Frau, die unter dem Namen „Resi Ink“ als Tätowiererin aktiv ist, werden die neuen InhaberInnen. Beide sind eng mit der Apoldaer und Erfurter Neonaziszene vernetzt. In den sozialen Netzwerken kündigten sie an, ab 8. Juni Termine in Jena vergeben zu wollen. Der Laden droht damit zu einem Anlaufpunkt für Neonazis und rechtsoffenes Klientel mitten im Kiez zu werden.

„Resi Ink“ und Jeffrey Weißenborn in Shirts der Neonazi-Modemarke „Pro Violence“

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Neonazi trainiert in Weimar mit scharfen Waffen

Spätestens wenn Neonazis mit scharfen Waffen trainieren, stellt dies eine enorme Gefahr für alle Menschen dar, die von Nazis als Feinde markiert werden. Der Apoldaer Neonazi Robert Hoyer macht genau das. Er trainierte am vergangenen Wochenende auf dem Schießstand des Schützenvereins Weimar e. V. mit scharfen Schusswaffen. Seine Sympathie zu Naziterrornetzwerken versteckt er dabei nicht. Robert Hoyer postete erst einige Wochen zuvor nach dem Verbot von „Combat 18“, das in Nazikreisen beliebte Share-Pic „Wombat 18“, das eine Sympatie bzw. Solidaritätsbekundung für das Terrornetzwerk „Combat 18“ ausdrückt. Doch nicht nur auf dem Schießstand hantiert Hoyer mit gefährlichen Waffen. In seinem Besitz befindet sich u.a. eine professionelle Armbrust, die dazu geeignet ist, Menschen schwere bis tödliche Verletzungen zuzufügen. Es sollte kein Zweifel daran bestehen, dass der Neonazi Hoyer auch bereit ist, diese erworbenen Waffen und Fähigkeiten im Sinne seiner menschenverachtenden Weltanschauung auch einzusetzen. Weiterlesen