„Königsblut“-Tattoostudio: David Köckerts NS-Kommerz und militante Netzwerke im Zentrum der Kreisstadt Eisenberg

links: das neue Tattoostudio im Steinweg 21 in Eisenberg; rechts: David Köckert (Fotos: soziale Medien)

In Eisenberg eröffnet kommenden Samstag (10.12.2022) das Tattoostudio „Königsblut“ im Steinweg 21 im Stadtzentrum. Hinter der Neueröffnung steht der bundesweit bekannte Neonazi David Köckert, der bereits in Zeulenroda ein Tattoostudio betreibt. Köckerts politische Biographie begann im Umfeld des Thüringer Heimatschutzes zur Entstehungszeit des NSU und setzt sich bis in die Gegenwart fort. Er betrieb schon vor zwanzig Jahren einen Neonaziladen im Vogtland und führte eine Kameradschaft an, die für Brandanschläge auf Geflüchtete verantwortlich war. In den letzten zehn Jahren machte sich Köckert als Anführer der rassistischen Aufmarschserie „Thügida“ einen Namen. 2018 kam Köckert in Haft, weil er einen seiner Mitarbeiter verprügelte und Neonazis zu Angriffen und Brandanschlägen gegen einen Tattoo-Konkurrenten angestiftet haben soll. Mit der Eröffnung eines zweiten Standbeins in Eisenberg wird der Neonazi seine Geschäfte mit nationalsozialistischer Symbolik und seine militanten Netzwerke auf den Saale-Holzland-Kreis ausweiten. Weiterlesen

14.05.2022: „Identitäre“ Rapper zu Gast bei „Blood & Honour“-Aktivist in Naumburg

NDS-Ankündigung zum Konzert in Naumburg am 14.5.2022 (Bild: Instagram)

Morgen Abend findet in Naumburg ein Konzert vom „Neuen Deutschen Standard“ (NDS) statt. Die rechten Rapper aus der Lausitz halten den genauen Veranstaltungsort geheim. Wie durch Recherchen nun bekannt wurde, wird das Konzert im Gewölbekeller der altbekannten Nazikneipe „Lokal 18“ stattfinden. Das „Lokal 18“ hat seinen Namen und Design nicht bloß beim rechtsterroristischen Netzwerk „Combat 18“ abgekupfert: Der Betreiber Andreas Segieth zählt seit rund zwanzig Jahren zur Thüringer Struktur von „Blood & Honour“ (B&H), die sich in früheren Jahren zur Strömung von „Combat 18“ bekannte. Segieth ist auch Teil der neueren Tarnstruktur des verbotenen Netzwerks B&H, die als „28 Crew“ auftritt. Daneben ist er bestens mit „Der Dritte Weg Burgenlandkreis“ vernetzt. Die vorgeblich „patriotischen“ Rapper von NDS belegen damit ein weiteres Mal, dass kein Blatt zwischen sie und die militante rechte Szene passt.

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