„Königsblut“-Tattoostudio: David Köckerts NS-Kommerz und militante Netzwerke im Zentrum der Kreisstadt Eisenberg

links: das neue Tattoostudio im Steinweg 21 in Eisenberg; rechts: David Köckert (Fotos: soziale Medien)

In Eisenberg eröffnet kommenden Samstag (10.12.2022) das Tattoostudio „Königsblut“ im Steinweg 21 im Stadtzentrum. Hinter der Neueröffnung steht der bundesweit bekannte Neonazi David Köckert, der bereits in Zeulenroda ein Tattoostudio betreibt. Köckerts politische Biographie begann im Umfeld des Thüringer Heimatschutzes zur Entstehungszeit des NSU und setzt sich bis in die Gegenwart fort. Er betrieb schon vor zwanzig Jahren einen Neonaziladen im Vogtland und führte eine Kameradschaft an, die für Brandanschläge auf Geflüchtete verantwortlich war. In den letzten zehn Jahren machte sich Köckert als Anführer der rassistischen Aufmarschserie „Thügida“ einen Namen. 2018 kam Köckert in Haft, weil er einen seiner Mitarbeiter verprügelte und Neonazis zu Angriffen und Brandanschlägen gegen einen Tattoo-Konkurrenten angestiftet haben soll. Mit der Eröffnung eines zweiten Standbeins in Eisenberg wird der Neonazi seine Geschäfte mit nationalsozialistischer Symbolik und seine militanten Netzwerke auf den Saale-Holzland-Kreis ausweiten. Weiterlesen

Justizwunder Martin Brehme (Eisenberg): Rechter Schläger wegen Rechtsfehlern zwei Jahre früher zurück in der Szene

(v.l.n.r.) Martin Brehme, Sidney Sambale, Steffen Thiel beim Naziaufmarsch in Dresden am 13.02.2021 (Foto: Recherche Nord)

Wir hatten bereits 2018 in unserer Artikelreihe zu rechten Schlägern einen Text über Martin Brehme aus Eisenberg veröffentlicht, da er wiederholt durch brutale Angriffe aufgefallen war. Aufgrund einer Vielzahl von Körperverletzungen und anderen Delikten musste Brehme im Herbst 2017 eine Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten antreten, die er ohne vorzeitige Entlassung bis zum 28.11.2019 in der JVA Hohenleuben absaß. Bei seinem früheren Arbeitgeber, dem Eisenberger Gerüstbau, fand er umgehend wieder Arbeit. Gleichzeitig war er bald schon wieder mit Neonazi-Kadern und bei Aufmärschen zu sehen. Als im Februar 2020 seine Beteiligung an den Neonazi-Angriffen in Connewitz am 11.01.2016 verhandelt wurde, offenbarte sich, dass seine vorige Haftstrafe vom Amtsgericht Jena fehlerhaft berechnet worden war. Aufgrund dieses Fehlers konnte in Leipzig eine Bewährungsstrafe ausgesprochen werden. Hätte das Amtsgericht Jena im Jahr 2017 korrekt geurteilt, dann hätte Brehme zwangsläufig in der Connewitz-Verhandlung eine gut zweijährige Verlängerung seiner Haftstrafe bis Ende 2021 erhalten.

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Heimspiel statt Gastspiel – Personen und Strukturen hinter dem “Turonen”-Konzert von Magdala/Apolda 2018

Kürzlich haben wir über die beiden rechten Apoldaer KampfsportlerInnen Romy und Christian Steinbrück aufgeklärt. In einem nächsten Schritt wollen wir einen Blick auf die überregionalen Thüringer und Apoldaer Nazistrukturen und Einzelpersonen werfen, die hinter den gescheiterten Konzerten von Mattstedt und Magdala und dem improvisierten und abgebrochenen Konzert in Apolda stehen. Es zeigt sich, dass Apolda alles andere als zufällig vom Saalfelder Steffen Richter und seinen Kameraden gewählt wurde. Vielmehr haben die militanten “Turonen / Garde 20” in Apolda Mitglieder, UnterstützerInnen und können auf eine langjährige Nazi- und Rechtsrockszene bauen.

Marcel Buhe (1.v.r.), Markus Blasche (2.v.r.), Christoph Wolter (1.v.l.), Christian Steinbrück (2.v.l.), Thomas Schrimpf ( 3.v.l.); Thügida in Apolda am 17.08.2017

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Martin Brehme aus Eisenberg – organisierter Nazi und notorischer Schläger

Übergriff am “Braunen Haus” in Jena

Martin Brehme ist 1990 geboren und stammt aus Crossen. Schon in seiner Jugend hat er sich neonazistisch politisiert, gehörte zum Umfeld der Jungen Nationaldemokraten (JN) und verbrachte Abende im “Braunen Haus” in Jena-Altlobeda. Im November 2006 griff er in der Nachbarschaft des Hauses gemeinsam mit mindestens neun weiteren Nazis, überwiegend JNler, einen Punker an. Die Nazis brachen ihm die Nase, fügten ihm eine Gehirnerschütterung und viele weitere Verletzungen zu und raubten ihr Opfer dann noch aus.

Februar 2017 Martin Brehme beim Naziaufmarsch in Dresden

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