(5) Davongekommen und dabeigeblieben: Die unbekannteren Drahtzieher des Thüringer Heimatschutzes aus Saalfeld

Christian Dietzel (l.) und Christoph Nicolaus (mittig) am 1. Mai 2007 in Erfurt. (Foto: Jenaer Antifaschist*innen)

Saalfeld spielte eine zentrale Rolle bei der Entstehung des „Thüringer Heimatschutz“ und des NSU-Terrors. Während einige Neonazis schon seit zwei Jahrzehnten nicht mehr aktiv sind, gibt es mit Christian Dietzel und Christoph Nicolaus zwei Saalfelder, die von der Gründung der „Anti- Antifa Ostthüringen“ 1992 über den „Thüringer Heimatschutz“ bis zur Wohlleben- Solidaritätskampagne 2012 und darüber hinaus dabeigeblieben sind.

Dieser Text ist zuerst im Antifa Infoblatt 132 (3/2021) erschienen. Weiterlesen

(4) Michael Hubeny: Früherer Kader von Thüringer Heimatschutz und NPD wird von Polizei- und Militärschützen an automatischen Waffen trainiert

inks: Michael Hubeny 2018 auf Instagram; rechts: Fotos von Hubenys Schießtraining beim BdMP e.V. in Kahnberg 2016. (Fotos: Instagram)

Michael Hubeny war seit der Wende militanter Neonazi in Saalfeld-Rudolstadt und später im Thüringer Heimatschutz aktiv. Nach einem Gefängnisaufenthalt trat er in die NPD ein, wurde 2006 Landesvorsitzender deren Jugendorganisation JN und Anführer der Kameradschaft Blankenhain. Nachdem er bis 2010 im Umfeld der Bandidos aktiv war, kam er erneut in Haft. Mit der Selbstenttarnung des NSU sah Hubeny eine Chance auf Haftverkürzung und machte mehrere belastende Aussagen gegen frühere Heimatschutz-Kameraden. Er berichtete über Waffen, die er um 2000 bei Sven Rosemann in Rudolstadt gesehen hätte und verriet die Beteiligten am Überfall auf einen Geldtransporter in Pößneck 1999, die mit Rosemann und den Eberlein-Brüdern aus Saalfeld aus dem Kern des Thüringer Heimatschutzes stammten. Aufgrund dieser Aussagen wurde Hubeny als Zeuge in den NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg geladen. Heute ist Hubeny aktiver Sportschütze, auch an vollautomatischen Schnellfeuerwaffen, und wurde beim Bund der Militär- und Polizeischützen in Kahnberg bei Gotha trainiert. Weiterlesen

Martin Brehme aus Eisenberg – organisierter Nazi und notorischer Schläger

Übergriff am “Braunen Haus” in Jena

Martin Brehme ist 1990 geboren und stammt aus Crossen. Schon in seiner Jugend hat er sich neonazistisch politisiert, gehörte zum Umfeld der Jungen Nationaldemokraten (JN) und verbrachte Abende im “Braunen Haus” in Jena-Altlobeda. Im November 2006 griff er in der Nachbarschaft des Hauses gemeinsam mit mindestens neun weiteren Nazis, überwiegend JNler, einen Punker an. Die Nazis brachen ihm die Nase, fügten ihm eine Gehirnerschütterung und viele weitere Verletzungen zu und raubten ihr Opfer dann noch aus.

Februar 2017 Martin Brehme beim Naziaufmarsch in Dresden

Weiterlesen