Zur Landratswahl am 14.1.2024 tritt im Ostthüringer Saale-Orla-Kreis Uwe Thrum für die AfD an. Thrum wurde im Zuge rassistischer Mobilisierungen 2015 zum rechten Aktivisten und danach zum AfD-Politiker mit Sitz im Landtag. Er will nach dem Landkreis Sonneberg nun das zweite Landratsamt deutschlandweit für die AfD erobern. Thrum blieb auch als Landtagsabgeordneter seiner politischen Sozialisation als rechter Demagoge treu: Während der staatlichen Eindämmungsmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie eilte er von Montagsdemo zu Montagsdemo und gab den Rebell. Dabei machte er gemeinsame Sache mit Reichsbürgern und Neonazis wie Frank Haußner und Christian Klar. Thrums eigener AfD-Gebietsverband besteht aus AktivistInnen des Reichsbürger-Bündnisses „Freies Thüringen“, die vereinzelt an bundesweiten Aufmärschen neonazistischer Netzwerke teilnehmen. Wie gefährlich diese Netzwerke sind, zeigte die Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß aus dem südlichen Saale-Orla-Kreis die unter Mitwirkung einer AfD-Bundestagsabgeordneten einen Putsch geplant und riesige Waffenarsenale angelegt hatte. „Freies Thüringen“ bewarb und organisierte mehrfach Veranstaltungen mit Gefolgsleuten von Reuß, die an den Umsturzplänen teilhatten. Uwe Thrum ist mindestens bekannt mit jenem Reuß, der demnächst als Anführer dieser Terrorgruppe vor Gericht stehen wird. Mit einem Landrat Uwe Thrum hätten diese gefährlichen Netzwerke einen gewichtigen Fürsprecher neuen Rückenwind für ihre Gewaltbestrebungen. Weiterlesen
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Ideologie aus Schnellroda, Aktionen mit „Knockout 51“-Kader: Die Jenaer Burgkeller-Burschen Luis Rupprecht und Ron Schade beim IfS und „Kontrakultur Erfurt“
Mit Luis Rupprecht und Ron Schade studieren aktuell zwei Mitglieder der extrem rechten Burschenschaft „Alte Burschenschaft auf dem Burgkeller Jena in der DB“ (mehr dazu in unserem ausführlichen Artikel zur Burgkeller-Burschenschaft) an der FSU Jena, die eng mit der militanten Neonaziszene vernetzt sind. Ihre Burschenschaft ist schon mehrmals durch Kontakte in die militante Rechte Westthüringens aufgefallen, u.a. zu „Knockout 51“ und zum bundesweiten Kader Thorsten Heise. Luis Rupprecht ist über die Burgkeller-Burschenschaft hinaus Mitglied von „Kontrakultur Erfurt“ und darüber in die Reste der „Identitären Bewegung“ eingebunden. Bei der Erfurter Gruppe ist er gemeinsam mit einer Führungsfigur von „Knockout 51“ aktiv. Ron Schade ist neben seinen bundesweiten Aktivitäten innerhalb der extrem rechten „Deutschen Burschenschaft“ auch bei Veranstaltungen des „Institut für Staatspolitik“ in Schnellroda präsent. Beide sind regelmäßig auf dem Campus, in der Unibibliothek (ThULB) und der Mensa präsent und verbreiten dort ihre Ideologie z.B. durch das Tragen von Beuteln des extrem rechten Verlages „Antaios“.
Das Schweigekartell der Korporierten: „Pro Patria“-Duelle in Jena
Am 05.03.2023 berichtete die Autonome Antifa Freiburg von einer „Pro Patria-Suite“ zwischen der Burschenschaft Germania Erlangen (welche gemeinsam mit der Jenaer Burschenschaft Teutonia Teil des Süddeutschen Kartells ist) und der Turnerschaft Munichia Bayreuth, bei der am 10.02.2023 zwei Teilnehmer lebensgefährlich verletzt wurden und ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Dies löste bundesweit eine Debatte um „Ehrduelle“ zwischen Verbindungsstudenten aus. Denn nach heutiger Rechtsauffassung stellen Fechtkämpfe um der „Ehre“ Willen trotz ihrer Einvernehmlichkeit in den meisten Fällen die Straftat einer gefährlichen Körperverletzung dar. Wir nehmen dies zum Anlass, um die „Pro Patria-Suiten“, die in den letzten Jahren zwischen Jenaer Studentenverbindungen stattfanden, zu veröffentlichen. Weiterlesen
Völkische Allianzen – Alte Burschenschaft auf dem Burgkeller Jena
Die „Alte Burschenschaft auf dem Burgkeller Jena in der DB“ (hier kurz „Burgkeller“) ist ein Sammelbecken zahlreicher extrem rechter Akteure aus verschiedenen Spektren von rechtsaußen CDU-Mitgliedern, AfD-Funktionären, dem Umfeld der neu-rechten Ideologieschmiede „Institut für Staatspolitik“ in Schnellroda bis zur militanten Neonaziszene mit Verbindungen zum „Thüringer Heimatschutz“. Als zusammenhaltendes Element dient der völkische, elitäre Männerbund. Neben der ideologischen Vernetzung spielen im „Burgkeller“ auch die Vermittlung von Karrieremöglichkeiten und der Aufbau gemeinsamer Unternehmen, die teilweise auch als extrem rechte Infrastruktur dienen sollen, eine wichtige Rolle.
Diese neue Recherche belegt, dass die unscheinbare Burgkeller-Burschenschaft die breiteste und aktivste extrem rechte Struktur in Jena ist. Sie legt unter anderem die Einbindung von Jenaer Versicherungskaufleuten und Lehrern in diese extrem rechte Jenaer Struktur offen. Desweiteren zeigt sie, dass zumindest ein Mitglied nachweislich an scharfen Waffen trainiert. Außerdem wird aufgezeigt, inwiefern die Burgkeller-Burschenschaft von anderen Jenaer Verbindungen akzeptiert wird und in gemeinsame Veranstaltungen eingebunden ist.
NS-Ideologie und Fechtduelle: Überregionales Treffen extrem rechter Burschenschaften in Jena-Maua am 22.08.2020
Während am vergangenen Samstag bundesweit tausende Menschen dem sechs Monate zurückliegenden rassistischen Anschlag in Hanau und seinen neun Todesopfern (Link zur Initiative 19. Februar) gedachten, fand in Jena-Maua im Gasthaus „Goldenes Schiff“ ein überregionales Treffen extrem rechter Burschenschaften statt. Ausrichter waren die Burschenschaften Normannia zu Jena und Alte Burschenschaft auf dem Burgkeller Jena. Neben den beiden gastgebenden Jenaer Burschenschaften, deren Mitglieder zum Fechtkampf antraten, nahmen Mitglieder der Burschenschaften Saxo-Silesia Freiburg, Halle-Leobener Germania, Rugia Greifswald, Germania Leipzig, Arminia Leipzig und Dresdensia Leipzig teil. Die Burschenschaften gehören dem Zusammenschluss Waffenring Halle-Leipzig an (Broschüre des Stura Dresden). Es reisten über 40 Personen aus mehreren Bundesländern an. Mehrere der Burschenschaften sind einschlägig aus dem Neonazi-Milieu, aus den Netzwerken der Identitären Bewegung und aus bewaffneten und neofaschistischen Prepper-Netzwerken bekannt. Das Goldene Schiff in Jena-Maua wurde somit einmal mehr zum Treffpunkt der extremen Rechten, nachdem sich das Lokal bereits zum festen Stützpunkt der AfD Jena-Saale-Holzland-Kreis etabliert hatte. Pikantes Detail: Der rechte Treffpunkt ist gleichzeitig das Wahllokal für den Bezirk Jena-Maua und bei der letzten Landtagswahl erzielte die AfD dort ein Top-Ergebnis.