Von Wieschke zu Klar: „Heimat“ eröffnet neuen Raum in Gera

Foto eines rot-grünen Haus. Davor sind Transparente mit "Wir sind die rote Linie" und "Ihr kriegt uns nicht" zu sehen.

Christian Klars Wohnhaus, in dem sich das „Parteibüro“ befindet, im Jahr 2023

Am 30. Januar 2025 eröffnete „Die Heimat“ (ehemals NPD) ein neues „Parteibüro“ in Gera. An der Eröffnung nahmen neben „Heimat“-„Prominenz“, Hammerskin-Liedermachern, Reichsbürgern und Jungnazis der „Gerschen Jugend“ auch mehrere AfD-LokalpolitikerInnen teil. Am Abend traten die Neonazi-Liedermacher Philipp Neumann („Phil von FLAK“) und Frank Rennicke bei der Veranstaltung auf. Die in einem Gewerbegebiet gelegene Immobilie droht neuer Trainingsraum für neonazistische KampfsportlerInnen und Veranstaltungsort für kleinere Rechtsrockkonzerte und neonazistische Liederabende zu werden.

Foto von einem Zaun der als Sichtschutz vor dem Parteibüro aufgebaut ist. Daran sind Transparente und Fahnen befestigt. Auf den Transparenten steht: "In Gedenken der Opfer Dresdens 1945", "Wir sind die rote Linie" und "Lügen haben kurze Beine - Stephan Kramer zeig uns deine". Als Fahnen sind eine Peace Fahne mit einer weißen Taube, eine Fahne des Fürstentums Reuß, der Heimat und der Gerschen Jugend zu sehen.

Fahnen von der „Heimat“, „Fürstentum Reuß“ und „Gerscher Jugend“ zur Büroeröffnung am 30.01.2025 in Gera (Bild: Pixelarchiv)

Weiterlesen

(4) Michael Hubeny: Früherer Kader von Thüringer Heimatschutz und NPD wird von Polizei- und Militärschützen an automatischen Waffen trainiert

inks: Michael Hubeny 2018 auf Instagram; rechts: Fotos von Hubenys Schießtraining beim BdMP e.V. in Kahnberg 2016. (Fotos: Instagram)

Michael Hubeny war seit der Wende militanter Neonazi in Saalfeld-Rudolstadt und später im Thüringer Heimatschutz aktiv. Nach einem Gefängnisaufenthalt trat er in die NPD ein, wurde 2006 Landesvorsitzender deren Jugendorganisation JN und Anführer der Kameradschaft Blankenhain. Nachdem er bis 2010 im Umfeld der Bandidos aktiv war, kam er erneut in Haft. Mit der Selbstenttarnung des NSU sah Hubeny eine Chance auf Haftverkürzung und machte mehrere belastende Aussagen gegen frühere Heimatschutz-Kameraden. Er berichtete über Waffen, die er um 2000 bei Sven Rosemann in Rudolstadt gesehen hätte und verriet die Beteiligten am Überfall auf einen Geldtransporter in Pößneck 1999, die mit Rosemann und den Eberlein-Brüdern aus Saalfeld aus dem Kern des Thüringer Heimatschutzes stammten. Aufgrund dieser Aussagen wurde Hubeny als Zeuge in den NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg geladen. Heute ist Hubeny aktiver Sportschütze, auch an vollautomatischen Schnellfeuerwaffen, und wurde beim Bund der Militär- und Polizeischützen in Kahnberg bei Gotha trainiert. Weiterlesen