Beef im Burgenland: Recherche zu Nazi-Lokal führt zu Zerfall von „NDS“

NDS-Video zur Absage des Konzerts am 14.05.2022 (Bild: Telegram)

Das „NDS“-Konzert in Naumburg am 14.05.2022 sollte ein großer Jahresauftakt werden. Eine Woche später stehen die Rechtsrapper vor einem Scherbenhaufen: Das Konzert wurde nach einer Veröffentlichung dieses Portals wenige Stunden vor Beginn abgesagt. Zwei der Rapper, Andre „Primus“ Laaf und Tino „Menx“ Datzer, verließen im Streit mit Kai „Prototyp“ Naggert das „NDS“-Trio, weil sie nicht in der Nazi-Kneipe auftreten wollten. Den teils in Naumburg gestrandeten Fans wurden in Videos die Gründe für die Absage erst vorenthalten. Die darauf folgende Ankündigung eines Erklärungsvideos zu Laafs Ausstieg wurde kurzfristig abgesagt. Politisch wollen sowohl Naggert als auch Laaf dort weitermachen, wo sie aufgehört haben – also Rechtsaußen. Von einem politischen Ausstieg kann daher bei Laaf keine Rede sein. Das gemeinsame Label „NDS“, das „Chris Ares“ bekannt gemacht und durch seinen Rückzug 2020 bereits öffentlichen Schaden genommen hatte, wird nun noch unbedeutender werden. Weiterlesen

14.05.2022: „Identitäre“ Rapper zu Gast bei „Blood & Honour“-Aktivist in Naumburg

NDS-Ankündigung zum Konzert in Naumburg am 14.5.2022 (Bild: Instagram)

Morgen Abend findet in Naumburg ein Konzert vom „Neuen Deutschen Standard“ (NDS) statt. Die rechten Rapper aus der Lausitz halten den genauen Veranstaltungsort geheim. Wie durch Recherchen nun bekannt wurde, wird das Konzert im Gewölbekeller der altbekannten Nazikneipe „Lokal 18“ stattfinden. Das „Lokal 18“ hat seinen Namen und Design nicht bloß beim rechtsterroristischen Netzwerk „Combat 18“ abgekupfert: Der Betreiber Andreas Segieth zählt seit rund zwanzig Jahren zur Thüringer Struktur von „Blood & Honour“ (B&H), die sich in früheren Jahren zur Strömung von „Combat 18“ bekannte. Segieth ist auch Teil der neueren Tarnstruktur des verbotenen Netzwerks B&H, die als „28 Crew“ auftritt. Daneben ist er bestens mit „Der Dritte Weg Burgenlandkreis“ vernetzt. Die vorgeblich „patriotischen“ Rapper von NDS belegen damit ein weiteres Mal, dass kein Blatt zwischen sie und die militante rechte Szene passt.

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