Lars Kühne ist Doktor-Ingenieur am Jenaer Institut für Datenwissenschaften. Im Juli 2020 durfte er dem Thüringer Wirtschaftsminister einen neuen Hochleistungsrechner vorstellen. Sechs Wochen später marschierte Kühne beim zweiten Querdenken-Großaufmarsch mit Tausenden Feind*innen der Wissenschaft und Hunderten Mitgliedern der bundesdeutschen Naziszene durch Berlin. Der Aufmarsch lockte vor allem damit, dass in rechten Netzwerken massiv zum Sturz der Regierung mobilisiert wurde. In Jena hielt sich Kühne länger bedeckt, tauchte inzwischen jedoch auch bei den rechten Montagsspaziergängen auf. Bei einem rechten Großaufmarsch in Leipzig war Kühne grölend in der ersten Reihe zu sehen und brachte damit unmissverständlich seine Sympathien für die Ziele der extremen Rechten öffentlich zum Ausdruck. Weiterlesen
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Rechte Netzwerker an der Uni Jena (Teil 1): Der reaktionäre Korporierte Stefan Gerber im Universitätsarchiv
Am 31.10.2022 wird in der Rathausdiele über die Zukunft des Burschenschaftsdenkmals am Uni-Hauptgebäude diskutiert. Auf einem Podium dazu soll neben dem Arminia-Burschenschafter Heiko Ziemer (CDU) auch der Jenaer Historiker und Dozent Stefan Gerber vom Universitätsarchiv sitzen. Was in der Ankündigung verschwiegen wird: Gerber ist selber Alter Herr der katholischen Studentenverbindung Salana Jenensis. Gerber ist bundesweit in korporierten Netzwerken aktiv, publizierte zusammen mit rechtsradikalen Militärs und referierte bei der Bayreuther Burschenschaft Thessalia, deren Geschichte neonazistischer Mitglieder zurück ins nächste NSU-Umfeld reicht. Geber ist zudem Mitglied des rechtskonservativen Netzwerkes Wissenschaftsfreiheit, das gegen eine vermeintliche „Cancel Culture“ und „Political Correctness“ eintritt. Interne Dokumente, die dieser Plattform zugespielt wurden, belegen außerdem Gerbers zutiefst rechte Gesinnung. Trotz all dem gibt Gerber Geschichtsseminare an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wird von JenaKultur für ein Podium eingeladen.
Carolin Lichtenheld: Führende Thüringer AfD-Nachwuchsaktivistin studiert Jura in Jena
Seit einem Jahr studiert eine Führungsaktivistin der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) Rechtswissenschaft an der Uni Jena. Carolin Lichtenheld kommt aus Zella-Mehlis, wurde schon als Schülerin bei der rechten Partei aktiv und ist inzwischen im Vorstand des Kreisverbands Südthüringen. Seit vergangenem Jahr ist sie bundesweit auf Wahlkampfveranstaltungen der AfD und auf Demonstrationen der verschwörungsideologischen Querdenker*innen-Szene unterwegs. In ihrem Kreisverband ist sie zusammen mit einem ehemaligen NPD-Anhänger aktiv, in der Jungen Alternative begleitet sie häufig den Neonazi-Burschenschafter Martin Schieck und mit dem Faschisten Björn Höcke posiert sie allerorts für Wahlkampfzwecke.