Stefan Tromsdorf, geb. am 21.5.1986, ist ein rechter Schläger aus Lobeda-Ost. Zusammen mit seinen älteren Brüdern gehört er zu einem Umfeld von Nazis, die schon seit mehr als einem Jahrzehnt in Lobeda-Ost immer wieder durch rechtes Pöbeln und Angriffe auffallen. Tromsdorf hat nach seinem Schulabschluss eine Tiefbaulehre angefangen, die er jedoch wegen einer Haftstrafe abbrechen musste. Eine Zeit lang arbeitete er beim Büromarkt Böttcher. 2017 war er über eine Baufirma an der Fassadenrenovierung des Volkshauses beteiligt.
In den letzten Jahren war er häufig mit einer Trinkergruppe, zu der auch andere ortsbekannte Nazis wie Denis Langheinrich gehören, am Salvador-Allende-Platz neben dem Basketballplatz anzutreffen. Dort fiel er auch im August 2016 auf, als er zur Mittagszeit aus seiner Gruppe heraus eine vorbeilaufende Person aufs Primitivste rassistisch beleidigte. Im folgenden Gerichtsverfahren wurde Tromsdorf zugleich für eine Körperverletzung angeklagt: Er hatte einem Bekannten nach einem Wortgefecht mehrere Schläge gegen den Kopf versetzt. Da er bis Ende 2017 zwei Jahre Bewährungszeit aus einer früheren Verurteilung wegen Nötigung hatte, wurde er für die Beleidigung und Körperverletzung zu sechs Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt.
Gegen Tromsdorf war bereits 2002 und 2003 wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung ermittelt worden. Im Jahr 2005 wurde er dann wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung in vier Fällen, versuchter schwerer räuberischer Erpressung in zwei Fällen, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Beleidigung, Bedrohung und Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt. Nach einem Verfahren wegen Widerstand 2009 wurde er 2015 für Diebstahl, Hausfriedensbruch, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Fahren ohne Führerschein und schwerer räuberische Erpressung verurteilt.
Stefan Tromsdorf ist bekennender Nationalsozialist. Er trägt eine 88 als Halstattoo und erscheint bei Bewährungshilfe oder Gericht auch gerne in Kleidung von Thor Steinar. Bei der Bewährungshilfe stand er ganz offen zu seiner Gesinnung und begründete diese damit, schlicht “keine anderen Lebensformen [zu] akzeptieren”. Vor Gericht bekennt er sich auch zu seiner Haltung, weil er “unzufrieden” mit den aktuellen Verhältnissen sei und erklärt, dass er im 3. Reich ein anderes, den gesellschaftlichen Erwartungen angepassteres Leben führen würde als derzeit.
Tromsdorf war am 01.07.2017 zusammen mit Holger Merck aus Jena und Harald Simon aus Schmalkalden beim Rechtsrockfestival “Rock für Deutschland” in Gera. Auch zum zwei Wochen später abgehaltenen Großevent der europäischen Naziszene in Themar am 15.7.2017 reiste Tromsdorf mit Merck und anderen Nazis an. Merck und Tromsdorf zählen zu den Stammgästen in der von Nazis dominierten Kneipe “Zur Insel” an der Endhaltestelle der Straßenbahn in Lobeda-Ost.
Aktuell ist zu vermuten, dass Tromsdorf die letzte oder eine neue Haftstrafe absitzen muss.
Update: Tromsdorf befindet sich gegenwärtig nicht in Haft. Stand: Dez. 2018