Neonazistische Busfahrer im Jenaer Nahverkehr

An dieser Stelle eine kurze Information zu Holger Merck, einem weiteren Neonazi aus Jena.
Merck war mit seinem Freund Stefan Tromsdorf und weiteren Nazis beim „Rock für Deutschland“ in Gera am 01.07.2017. Nur zwei Wochen später nahm Merck neben 6000 anderen Nazis am 15. Juli 2017 am Rechtsrockfestival „Rock gegen Überfremdung II“ in Themar teil, auch hier zusammen mit Tromsdorf und anderen Neonazis aus Jena-Lobeda-Ost. Die Veranstaltung erlangte internationale Aufmerksamkeit, da zu späterer Stunde das Publikum massenweise Hitlergrüße zeigte und „Sieg Heil“ rief. Wie in späteren Recherchen aufgezeigt wurde, dienen diese Festivals vor allem der internationalen Vernetzung militanter Nazinetzwerke und der Sammlung von Geldern, die letztlich in die Kassen von terroristischen Netzwerken wie „Combat 18“ fließen.

Holger Merck (1.v.r.) & sein Busfahrerkollege von JeNah (2.v.r.) am 15.07.2017 in Themar

Seine Naziideologie untermalte Holger Merck bei beiden Veranstaltungen mit T-Shirts von „Ansgar Aryan„.


Mit „Ansgar Aryan“ tragen Nazis ihren Stolz auf eine arisch-weiße Identität und ihr rassistisch-antisemitisches Streben nach der Vorherrschaft einer vermeintlichen „arischen Rasse“ zur Schau. Die Kleidungsmarke wurde zunächst von Daniel Kilian von Oberhof aus vertrieben. Mittlerweile hat der fränkische Neonazi Patrick Schröder offiziell diesen Job übernommen, auch wenn Daniel Kilian, der wegen zahlreicher bekanntgewordener Drogendelikte nach außen hin für die vermeintlich sauberen „Arier“ nicht mehr tragbar war, weiterhin die Geschäfte führt. „Ansgar Aryan“ erfüllt neben den Profitinteressen von Kilian, Schröder & co auch eine wichtige Funktion für bundesweite Neonazi-Netzwerke. So unterstützte die Marke damals das mittlerweile geschlossene Nazizentrum in der Odermannstraße in Leipzig und ist als Aussteller auf verschiedensten Neonazi-Festivals aus dem NPD-Umfeld präsent. So auch auf dem von Holger Merck besuchten „Rock für Deutschland“ in Gera, wo der langjährige Nazikader und NPDler Gordon Richter jährlich Hunderte bis Tausende Nazis zu einem Festival zusammenbringt. „Ansgar Aryan“ unterstützte aber auch das Nazi-Onlineforum „Thiazi“, das bis zu seiner erzwungenen Schließung die relevanteste Plattformen zum Austausch militanter Nazinetzwerke darstellte. Einige der Betreiber wurden inzwischen u.a. wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Volksverhetzung uvm. verurteilt.

Nazi Holger Merck im Gespräch mit Stefan Tromsdorf in der Sportkneipe „Zur Insel“

Wenn er nicht gerade die Dienstkleidung der Jenaer Nahverkehr GmbH tragen muss, ist Merck fast immer in Shirts oder Pullis von „Ansgar Aryan“ zu sehen. So z.B. beim Einkaufen im Kaufland Lobeda-West oder in seiner Stammkneipe „Zur Insel“ an der Endhaltestelle in Lobeda-Ost, die von Neonazis dominiert wird. Schon der Wirt, Sven Krause, trägt die früher von der Hitlerjugend und einer SS-Division und später von der mittlerweile verbotenen Wikingjugend verwendete Odal-Rune als Tattoo auf einem seiner Handrücken, während „Hass“ – mit SS-Runen – den anderen Arm ziert. In der „Insel“ ist regelmäßig die gesamte Bandbreite an Nazikleidung zu bewundern, von Thor Steinar über Stahlgewitter bis hin zu „Race War“, also Aufrufen zum „Rassenkrieg“.

Nazi Holger Merck im Dienst als Busfahrer bei JeNah (Quelle: Recherche Jena-SHK)

Mit Holger Merck befördert also ein wahnhafter „Arier“ und Unterstützer von Neonazinetzwerken tagtäglich hunderte Personen unterschiedlichster Herkunft durch Jena. Und Merck ist nicht der einzige Busfahrer bei JeNah, der gerne mal zu Nazikonzerten geht, auf dem Foto aus Themar ist ein Kollege und Freund zu sehen. Wir fragen daher, wer hat weitere Infos zu diesem Nazi?