Völkisches Tanzwochenende bei Zeulenroda

Am Wochenende vom 28. bis 30. März 2025 fand in Pöllwitz, einem Ortsteil von Zeulenroda, ein völkisches Tanzwochende statt. Die Veranstaltung wurde von AkteurInnen der „Volksliedertafel Dresden“ organisiert. Zu den Teilnehmenden zählte u.a. der Holocaustleugner Nikolai Nerling („Volkslehrer“).

Organisator der Veranstaltung war Robert Strehle, der auf Telegram die Namen „DaDon von Hainsberg aus dem Stamm der Sachsen“ und „Freimann DaDon von Hainsberg“ nutzt. Strehle ist Teil der „Volksliedertafel Dresden“ und bewegt sich in Reichsbürger- und völkischen SiedlerInnennetzwerken. Die „Volksliedertafel Dresden“ nutzt völkische Tänze und „Brauchtumspflege“ als Vehikel, um extrem rechte Ideologie zu verbreiten.

Teilnehmende des Tanzwochenendes in Pöllwitz bei einem Spaziergang. Teilnehmende tragen teilweise in der völkischen Szene verbreitete Kleidung wie z.B. lange Röcke.
Teilnehmende der völkischen Tanzveranstaltung in Pöllwitz. Darunter Robert Strehle (hinten mit rosa Kopfbedeckung und Bart) und Nikolai Nerling (hinten mit schwarzer Mütze) (Bild: Pixelarchiv)
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#ehrenlos – Ostthüringer Neonazis beim Wehrmachts- und SS-Gedenken in Budapest

Sebastian Dahl (1.v.r.) beim „Tag der Ehre“ in Budapest am 9.2.2019 (Foto: Recherchenetzwerk Berlin)

Zum „Tag der Ehre“ pilgern seit Jahren Dutzende deutsche Neonazis am zweiten Februarwochenende nach Budapest. Das Gedenken an den aussichtslosen Ausbruchsversuch deutscher und ungarischer Nazis aus dem von sowjetischen Truppen umzingelten Budapest im Februar 1945 stellt das jährlich größte Vernetzungstreffen europäischer Neonazis dar. Neben der Möglichkeit, ungestraft SS-Symbole tragen zu dürfen, sind Rechtsrockkonzerte und eine Wanderung auf den Spuren ihrer historischen Vorbilder ein Anziehungspunkt für die gesamte radikale Rechte. Auch aus Ostthüringen fahren seit Jahren Neonazigruppen nach Budapest. Darunter sind militante Kampfsportler, Aktivisten des verbotenen „Blood&Honour“-Netzwerks, bekannte Shoa-Leugner, Neonazi-Burschenschafter mit Vergangenheit im „Thüringer Heimatschutz“, Rechtsrock-Musiker – und Björn Höckes heutiger Fotograf. Unter Mitwirkung eines Apoldaer Rechtsrockers wurde außerdem zu diesem Jahr ein ganzes Themenalbum zum „Ausbruch“ 1945 produziert. Kürzlich begann in Budapest der Prozess gegen Antifaschist*innen, denen Angriffe auf Neonazis beim Gedenken 2023 vorgeworfen werden. Der Darstellung ungarischer Offizieller zufolge handelt es sich beim „Ausbruch“ um ein touristisches Event historisch interessierter SportlerInnen. Dementsprechend sind auch Rechte aus dem Fidesz-Umfeld in die Organisation eingebunden und die Neonazi-Veranstaltung erhält staatliche Förderung. Dieser Verharmlosung und Geschichtsverdrehung wollen wir mit einem Überblick zur Beteiligung militanter Ostthüringer Nazis deutlich widersprechen. Weiterlesen