Die alte Garde rechter Jenaer Hooligans: Kameradschaft Jena-Gladbach

Selbstdarstellung der Kameradschaft Jena-Gladbach in Mönchengladbach: Uwe Wallis (1.v.l.), Thomas Schmitz (3.v.l.), Norbert Schulz (4.v.l.) und Sascha Molls (1.v.r.); rechts: Sascha Molls (Gladbach) mit Hakenkreuz-Tattoo. (Fotos: Soziale Medien)

In Jena konnten über das vergangene Jahrzehnt organisierte Nazistrukturen sehr weit zurückgedrängt werden. Als eine der letzten organisierten Gruppen, in der gewaltaffine Neonazis zusammen kommen, kann die Kameradschaft Jena-Gladbach beim FC Carl Zeiss Jena zählen. Die Kameradschaft ist eine Hooligan-Freundschaft aus Vorwendezeiten, deren Mitglieder sich bis heute gegenseitig bei Heim- und Auswärtsspielen besuchen. Noch zu DDR-Zeiten pflegten Anhänger*innen ostdeutscher Fußballvereine, westdeutsche Fans bei ihren Auswärtsspielen in der DDR zu begleiten. Zudem reisten westdeutsche Hooligans in Wendezeiten gern in den Osten, wo die Volkspolizei weniger Erfahrung und Gegenstrategien gegen Krawalle in und außerhalb der Stadien hatte. In Jena hat sich seit Ende der Achtziger eine enge Verbindung zwischen Jenaer Neonazi-Hooligans und ihrer Gladbacher Entsprechung gehalten. Im Stadion fallen die Alt-Hooligans kaum politisch auf. Jenaer Kameradschafts-Mitglieder sind gleichwohl unter den wenigen lokalen Neonazis, die überregional zu Naziaufmärschen und Rechtsrockfestivals fahren. Und auch an den jüngsten Protesten von Pandemieleugner*innen beteiligten sich Teile von ihnen. Grund genug, einen genaueren Blick auf ihre Netzwerke zu werfen. Weiterlesen