
Bereits im Mai 2025 stellten wir fest, dass die Jungnazigruppe „Gersche Jugend“ aus Gera ihren Zenit überschritten hat. Konnte die im Sommer 2024 unter Führung von Eric Vogelgesang und Etienne Klupp gegründete Jugendgruppe zu einzelnen extrem rechten Aufmärschen eine größere Zahl Jugendliche aus Gera mobilisieren, nahm diese Mobilisierungfähigkeit zum Jahreswechsel stark ab. In den zurückliegenden Monaten scheint sich der Niedergang bis zum Zerfall verstetigt zu haben. Doch auch wenn die Struktur gescheitert scheint, sind einzelne Mitglieder mittlerweile in anderen Strukturen aktiv und zeigen mit einer Ankündigung vom 8. August auf Instagram zu einem rechten Gegenprotest gegen den Geraer Christopher Street Day am 27. September 2025 neue Lebenszeichen. Es bleibt fraglich, ob sich hier eine wirkliche Reorganisation abzeichnet. Angriffe und Morddrohungen gegen queere und linke Menschen in Gera zeigen jedoch, dass von den Beteiligten nach wie vor eine nicht zu unterschätzende Gefahr ausgeht. Darüber hinaus sind mehrere der ehemaligen Mitglieder mit Rechtsterroristen aus anderen Städten vernetzt. Das sich hier abbildende Gewaltpotential braucht für seine Entfaltung nicht zwangsläufig die „Gersche Jugend“ als Struktur. Daher sehen wir es als wichtig an, die einzelnen AkteurInnen, die über die Gruppe hinaus aktiv sind, hier noch einmal zu beleuchten.
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