Wir sind eine Recherchegruppe, die sich mit rechtskonservativen bis neonazistischen Strukturen in Jena und Umgebung beschäftigt. Unser Ziel ist es dabei, möglichst vielen Menschen Wissen über Personen, Strukturen und Ideologien von u.a. militanten Neonazis, Studentenverbindungen, AfDlerInnen, PandemieleugnerInnen, christlichen FundamentalistInnen und anderen Gegner*innen einer emanzipatorischen Gesellschaft zugänglich zu machen.
Bestenfalls wird den Nazis der neuen und alten Rechten und ihren Ideen Raum genommen. Wenigstens aber wollen wir die Menschen, die Ziel von rechten Angriffen sind, warnen, mit wem sie es in ihrer Nachbar*innenschaft, ihrem Dorf oder ihrer Stadt zu tun haben. Wir sind uns der Verantwortung, die mit der Veröffentlichung persönlicher Informationen einhergeht, bewusst und reflektieren, welche Informationen wir der Öffentlichkeit zugänglich machen. Was dann mit den Rechercheergebnissen passiert, liegt nicht mehr in unserer Hand.
Die Stadt Jena hat auf die Selbstenttarnung des NSU mit einem Massenspektakel reagiert. Popstars im Park sollten für einen Abend simulieren, dass die Stadt die Zeiten von Thüringer Heimatschutz und rechter Gewalt hinter sich gelassen hätte. Doch auch wenn sich einige Nazikader nach Kahla und in die Hügel vom Saale-Holzland-Kreis oder Saalfeld-Rudolstadt verzogen haben – in Jena gab es immer Nazis. Die regelmäßigen, teilweise massiven Übergriffe auf Geflüchtete in den letzten Jahren haben das leider aufs Neue verdeutlicht.
Mit den Veröffentlichungen wollen wir an bekannte Rechercheergebnisse anschließen, diese aktualisieren und neue Informationen hinzufügen. Sie sollen ein Beitrag zu den bereits existierenden, aber sicherlich ausbaufähigen Strukturen des Selbstschutzes und der Selbstorganisation sein. Gerne nehmen wir Informationen zu euch bekannten Nazis, RassistInnen, AntifeministInnen, SexistInnen, QueerfeindInnen, AntisemitInnen und deren Strukturen entgegen, kontaktiert uns dafür möglichst via PGP-Mail (eine Anleitung zur Verschlüsselung könnt ihr bei Systemli finden). Wir gehen in jedem Fall vertraulich mit Informationen um, prüfen sie eingehend und veröffentlichen nur in Rücksprache.
Zur unterschiedlichen Schreibweise von Pluralformen in unseren Texten: Wenn wir über eine Mehrzahl von Personen schreiben, verwenden wir meistens das Gender-Sternchen („Antifaschist*innen“). Damit wollen wir sprachlich sichtbar machen, dass weder die rein männliche Pluralform („Antifaschisten“) noch die männlich-weibliche Schreibform mit dem Binnen-I (AntifaschistInnen) der Realität gerecht wird, in der es eine Vielfalt von Geschlechtsidentitäten jenseits von männlich und weiblich gibt. Für diese Vielfalt stehen die verschiedenen Strahlen des Sternchens.
Wenn wir über Rechte schreiben, verwenden wir hingegen das Binnen-I. Denn rechte Ideologie schließt eine binäre Geschlechterideologie mit ein, d.h. die Vorstellung, dass es nur „Mann“ und „Frau“ gibt. Bei allen anderen Menschen und ehemaligen Rechten wird hingegen im Plural die Schreibweise „…*innen“ verwendet.